1. Der richtige Ort!
Das kann zu Hause sein, in der Natur oder in der Kirche.
Einfach alles auf die Seite schieben und für einen Moment das Kreuz, ein Bild oder die Bibel in den Blick nehmen.
Wenn man unterwegs ist, bieten sich Kirchen, Kapellen, eine bequeme Bank oder eine schöne Blumenwiese an.
2. Sich Zeit nehmen!
Ein Gebet muss nicht lange dauern. Gott ist immer da und immer ansprechbar, tagsüber, nachts, in guten und in schlechten Zeiten.
Für die Zeit des Gebetes gibt es drei Kriterien, die hilfreich sein können:
- ein fester Zeitpunkt (Gewohnheit hilft)
- eine ruhige Zeit (früher Morgen oder Abend) und
- eine wertvolle Zeit (Zeit, die man gerne hat, aber auch gerne wegschenken möchte).
3. Gott ist unser Freund!
Gott kennt uns am besten und ist uns nahe - einfach „Du“ zu ihm sagen.
Vielleicht gibt es eine Ansprache, die einem besonders viel bedeutet wie zum Beispiel „Guter Gott“ oder „Herr, mein Retter“.
Aber nicht auf die anderen Personen der Dreifaltigkeit vergessen: Jesus Christus und den Heiligen Geist.
4. Aus dem Gebetsschatz der Kirche schöpfen!
Wer sich mit selbst formulierten Gebeten schwer tut, findet in den Psalmen (Bibel oder im Gotteslob ab nr. 30) wertvolle Gebete für alle Lebenslagen
oder im Stundengebet der Kirche (gibt es auch als App).
Das Vater Unser, das Gebet des Herrn, passt in jeder Situation.
5. Rituale und Gesten helfen!
Man kann seine Bitten aufschreiben wie in einem Tagebuch.
Ein Gebet kann man auch körperlich ausdrücken mit offenen Armen oder kniend.
Das Entzünden einer Kerze oder einen Stein mit einem Stoßgebet ins Wasser zu werfen, ist auch eine Möglichkeit.
6. Beten frei von der Leber weg!
Aufrichtig, ernsthaft und ehrlich zu sich selbst und vor Gott sein.
Keine Scheu haben und direkt sein.
Bevor man zu beten beginnt, nachdenken wofür man dankbar ist und worum man von Herzen bitten möchte.
Die Gebete sollen kurz und einfach gehalten werden, keine langen Sätze und keine langen Erklärungen.
7. Beten ist kein Wunschkonzert!
Beten ist auch ein „Ringen mit Gott“ (lt. Anselm Grün). Klagen und weinen ist erlaubt.
Es gibt Situationen im Leben in denen man zweifelt, verärgert ist und keinen Ausweg sieht.
Vielleicht kann hier die biblische Geschichte Ijob helfen, in der er bitterlich über sein Leben klagt und sich sogar wünscht, nie geboren zu sein.
Ijob sagt aber auch: „Der Herr hat gegeben, der Herr hat genommen; gelobt sei der Name des Herrn“ (Ijob 1,21).
8. Einfach mal nichts sagen!
Oft fällt einem nichts ein oder es fehlen einem die Worte. Einfach mal nichts sagen.
Gott weiß, was wir brauchen noch ehe wir ihn bitten. Manchmal kommen die Worte dann ganz von selbst.
9. Wir sind nicht allein!
Manchmal fällt einem das Beten in Gemeinschaft leichter.
Wer sich schwer tut beim Formulieren von Bitten im Beisein von anderen, sollte seine Gedanken vor allem kurz und knackig formulieren.
10. Amen!
So kurz kann ein Gebet sein. Ein aufrichtiges Amen sagt viel mehr als seine vier Buchstaben.
Das Wort „Amen“ kommt aus dem Hebräischen und bedeutet neben „So sei es“ auch „sich fest machen“, „sich verankern in Gott“ oder „sich ausrichten auf Gott“.
Unsere Gebete sind bei Gott gut aufgehoben.
Jesus Christus selbst sagt:
„ Alles, worum ihr betet und bittet – glaubt nur, dass ihr es schon erhalten habt, dann wird es euch zuteil!“ (Mk 11,24)