Altslawischer Name - bedeutet der Friedensstifter
Gedenktag: 4. März
Symbole: polnische Nationaltracht mit Krone, Lilie
Patrozinium: von Polen und Litauen, der Jugend, Keuschheit, Helfer gegen Pest und
Religions- und Vaterlandsfeinde
Leben
Kasimir wurde am 3. Oktober 1458 in Krakau (Polen) als zweiter Sohn des polnischen Königs Kasimir IV
und dessen Frau Elisabeth von Habsburg geboren.
Seine Mutter war eine sehr fromme Frau und legte entsprechenden Wert auf die Erziehung ihrer Kinder.
Kasimir genoss eine hervorragensche Ausbildung und war sehr gelehrt und fromm.
Am königlichen Hof wurde er sehr bewundert, da er zudem bescheiden und barmherzig war.
Bereits mit 14 Jahren wählte ihn der ungarische Adel zum König, aber aufgrund von
Widerständen von Papst Sixtus IV, kam es nicht dazu.
Kasimir war darüber sehr froh, im Gegensatz zu seinem Vater. Als Strafe sperrte ihn der Vater monatelang in eine Festung.
Im Jahr 1481 vertrat Kasimir seinen Vater zwei Jahre lang in den Amtsgeschäften, als letzterer sich in Litauen aufhielt.
Das Land atmete sichtlich auf, denn der junge Mann bekämpfte unerbittlich die Korruption und startete viele caritative Initiativen.
Kasimir war sehr sparsam und barmherzig gegenüber den Armen, was der Bevölkerung imponierte.
Er setzte Zeichen, indem er persönlich am Hof Arme bewirtete und setzte sich aktiv für die Rückkehr der Ruthenen (= christliche Vorfahren der
heutigen Ukrainer und Weißrussen) ein. Die Lebendigkeit der Kirche war ihm ein großes Anliegen.
Die von seinem Vater arrangierte Heirat mit der Tochter Friedrichs III scheiterte an Kasimirs Keuschheitsgelübde.
Sein Leben lang praktizierte Kasimir einen asketischen Lebensstil.
Er betete Tag und Nacht, fastete und schlief auf dem kalten Fußboden.
Durch diese Lebensweise war er körperlich sehr geschwächt und erkrankte an Tuberkulose.
Kasimir starb am 4. März 1484 im Alter von nur 25 Jahren in Grodno (damals Großfürstentum Litauen).
Wirken & Verehrung
"Ich will lieber tausendmal sterben als die Herzensreinheit preisgeben!" (Kasimir von Polen)
Zwei Dinge waren Kasimir sehr wichtig: die Liebe zum gekreuzigten Heiland und die Verehrung der allerseligsten Jungfrau Maria.
Eine Zeitlang schrieb man ihm den Hymnus "Omni die dic Mariae" zu, den man heute noch im Gotteslob unter der Nummer 526 findet.
Kasimir hatte eine Mission und die war seine leidenschaftliche Liebe zu Gott und das Festhalten an christlichen Prinzipien.
Er entschied sich trotz seiner Machtposition im Königshaus für ein Leben in Keuschheit, Demut und Gebet.
Er widerstand den Versuchungen und weltlichen Freuden.
Sein Wunsch war es, Christus enger nachzufolgen und ein Beispiel weltlicher Heiligkeit zu werden.
Kasimir engagierte sich für Menschen, die weniger Glück im Leben hatten wie zum Beispiel Arme, Kranke und Ausgegrenzte.
Er zeigt damit, dass der Kern der christlichen Mission in der aktiven Nächstenliebe liegt.
Seine Verehrung der Jungfrau Maria unterstreicht seine Suche nach spiritueller Führung und Inspiration.
Die Liebe zur Gottesmutter war eine ständige Kraftquelle und Trost für ihn.
Kasimir zeigte den Menschen, dass Heiligkeit und missionarisches Engagement in jedem Alter und in jedem Lebenszustand möglich sind. Er bleibt ein kraftvolles Beispiel für die Jugend.
Sein Leben bezeugt, dass Heiligkeit nicht nur auf Klöster oder Kirchen beschränkt ist,
sondern man findet sie auch manchmal in Palästen. Beispiele für Heilige aus Herrscherhäusern sind neben dem Heiligen Kasimir,
der Heilige Wenzel (König von Böhmen), der Heilige Olaf (König von Norwegen) oder die Heilige Kunigunde (Königin aus Deutschland).
Heiligsprechung
Kasimirs Leichnam wurde in der Kathedrale von Vilnius aufgebahrt.
Zahlreiche Bewohner der Stadt und andere Bewunderer kamen,
um Abschied von Kasimir zu nehmen.
So wurde er nicht unter der Kirche, sondern in einer Kapelle (Hl. Kasimir-Kapelle) beigesetzt.
Sein Sarg bildet das Zentrum der Kapelle.
30 Jahre nach seinem Tod leitete Papst Leo X den Prozess der Heiligsprechung ein,
die im Jahr 1602 von Papst Clemens VIII endgültig bestätigt wurde.
1604 fanden dazu in Vilnius große Feierlichkeiten statt.
Als dabei der Sarg geöffnet wurde, fand man einen unversehrten Leichnam.
Unter der rechten Schläfe von Kasimir fand man einen Zettel mit dem Marienhymnus "Omni die dic Mariae".
Der jetzige Sarg des Heiligen Kasimiers ist in der Mitte des 18. Jahrhunderts gefertigt worden.
Über den Sarg herhebt sich eine Skulptur des Heiligen.
Seine Reliquien sind nur selten geteilt worden. Erstmals wurden in der Mitte des 17. Jahrhunderts Reliquien an die St. Kasimir Kirche in Vilnius übergeben,
sowie an die Kirche des Hl. Georg in Neapel und an die Basilika St. Laurentius in Florenz.
Zwischen dem Sarg und dem Tabernakel sind Darstellungen des Heiligen Kasimirs eingefügt.
Die von Michaelangelo Palloni angefertigen Wandfresken zeigen zwei Wunder, die sich nach dem Tod von Kasimir ereigneten.