Auch Waltpurde, Walpurgis, Valborg oder Vaubourg genannt
Symbole: Ölfläschchen auf einem Buch stehend, Ähren, Lilienzepter
Patrozinium: Seeleute, Bauern, Haustiere, Gedeihen der Feldfrüchte, gegen Hungersnot,
Hundebiss, Tollwut, Seuchen, Husten, Augenleiden und Sturm
Leben und Wirken
Walburga wurde um 710 im südenglischen Devon (Wessex) in einer vornehmen angelsächsischen Familie geboren.
Im Alter von zehn oder elf Jahren wurde sie in das Kloster von Wimborne in Dorset aufgenommen.
Rund 26 Jahre war sie dort im Kloster, erhielt eine gute Ausbildung und wurde auf die Aufgabe als Missionarin vorbereitet.
Walburga tat es ihren Brüdern, dem Hl. Willibald von Eichstätt und dem Hl. Wunibald, gleich und überquerte den Ärmelkanal.
Die stürmische Überfahrt soll Walburga im Gebet vertieft und kniend an Deck verbracht haben, bis der Hafen von Antwerpen erreicht wurde.
Aus diesem Grund gilt sie bis heute als Schutzpatronin der Seeleute und gegen Sturm.
Neue Heimat fand Walburga zunächst in Tauberbischofsheim in einem Kloster. Nach dem Tod ihres Bruders Wunibald übernahm Walburga als Äbtissin die
Leitung des Benediktinerklosters in Heidenheim, das nun nach angelsächsischem Vorbild zu einem Doppelkloster mit einem Männer- und Frauenkonvent wurde.
Sie setzte die von ihrem Bruder begonnene Missionsarbeit fort und wurde so zu einer der bedeutendsten Frauen des christlichen Europas.
Walburga starb am 25. Februar 788 oder 790 und wurde in der Heidenheimer Klosterkirche beigesetzt.
Ihr Bruder Willibald, Bischof von Eichstätt, spendete ihr der Überlieferung nach die Sterbesakramente.
Verehrung und Darstellung
Bereits zu Lebzeiten soll Walburga Wunder bewirkt haben. Demnach soll sie ein Kind mit Hilfe dreier Ähren vor dem Verhungern gerettet haben
und einen tollwütigen Hund beruhigt haben. Es wird auch von Krankenheilungen und der Rettung einer im Kindbettfieber liegenden Wöchnerin berichtet.
Seitdem gilt die Hl. Walburga auch als Schutzheilige gegen Krankheiten und Seuchen, Tollwut, Hungersnot und Missernte.
Walburga wurde am 1. Mai um das Jahr 870 durch Papst Hadrian II heiliggesprochen.
Auf Geheiß des Eichstätter Bischofs Otgar wurden die Reliquien von Walburga zwischen 870 und 879 nach Eichstätt transferiert
und in der Hl. Kreuz-Kirche, im Norden von Eichstätt, beigesetzt.
893 hat sich Äbtissin Liublia aus Monheim Reliquien der Hl. Walburga erboten, zum Schutz ihres Benediktinerinnenklosters.
Schon während der Reliqienprozession und auch später in Monheim direkt ereigneten sich viele wunderbare Heilungen.
Mit Hilfe des ostfränkischen Königshauses entwickelte sich Monheim im 9. und 10. Jahrhundert zu einem bedeutsamen Wallfahrtsortes. Partikel von Walburgareliquien verteilten sich in ganz Mitteleuropa und so wurde sie zu einer der beliebtesten Heiligen.
Im Jahr 1035 stifteten der Eichstätter Domherr Grad Leodegar und Bischof Heribert von Eichstätt am Grab der Hl. Walburga
die Benediktinerinnenabtei St. Walburg. Angeblich war es auch Bischof Heribert, der Walburgas Reliquien
von ihrer früheren Ruhestätte im Boden der Kirche in einem Reliquienschrein aus Kalkstein im Hochaltar beisetzen ließ.
Für diese Übertragung der Reliquien gab es auch einen Grund: das Auftreten des Walburgisöls.
Im Jahr 893 hat man bei der Öffnung des Grabes von Walburga, welches noch im Boden der Kirche war,
die Gebeine der Heiligen mit wasserklaren Tropfen benetzt gefunden.
Der erste Ölfluss wurde 1078 in der Bischofschronik des Anonymus von Herrieden belegt.
Jahr für Jahr tritt von Oktober bis Ende Februar eine Flüssigkeit an der Bodenplatte des Sarkophags der Heiligen aus.
Pilger können dieses „Walburgisöl“ abgefüllt im Kloster erwerben.
Die Walburgaverehrung wird außer in St. Walburg zu Eichstätt auch in vielen weiteren unter
dem Patronat Walburgas stehenden Kirchen praktiziert.
Auch in Österreich gibt es zwei Kirchen die der Hl. Walburga geweiht sind:
Pfarrkirche St. Walburga in Sankt Walburgen bei St. Veit (Kärnten) und die Walburgakapelle in Sankt Walburgen (Steiermark).
Dargestellt wird Walburga immer mit einem Buch, auf dem ein Ölfläschchen steht.
In der anderen Hand hält sie ein Lilienzepter oder einen Krummstab.
Meistens trägt sie auch einen Blütenzweig oder drei Ähren mit sich.
Gedenktage der Hl. Walburga
Katholisch: 25. Februar
in Eichstätt: Übertragung der Gebeine am letzten Sonntag im April
in Münster: Ankunft der Gebeine am 4. August
Orthodox: 25. Februar bzw. 10. März
Evangelisch: 25. Februar im Evangelischen Namenkalender
Im Mittelalter war der Tag ihrer Heiligsprechung als Gedenktag verbreitet. Daher wird die Nacht zum 1. Mai auch Walpurgisnacht genannt.
Infos zur Hl. Walburga zum Downloaden Hier